Hochwasser
(übernommen vom Bayerisches Landesamt für Umwelt)
Irgendwann passiert es - das Wasser kommt - Panik macht sich breit!
Glück im Unglück für den, der sich zur rechten Zeit überlegt hat, was im Ernstfall zu tun ist, und sich dazu eine Checkliste erstellt hat. Checklisten können eine gute Hilfe sein, damit in der Aufregung nichts Wichtiges vergessen wird.
- Klären Sie die Frage, mit welchen Wasserständen Sie bei sich rechnen müssen. Ist lediglich das Erdgeschoss unter Wasser oder würde das Wasser sogar in den ersten Stock reichen?
- Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde, Kreisverwaltungsbehörde oder dem Wasserwirtschaftsamt über kritische Hochwasserstände.
- Verfolgen Sie regelmäßig Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen.
- Nutzen Sie den Hochwassernachrichtendienst, um sich über aktuelle Pegelstände in ihrer Region zu informieren.
- Informieren Sie auch Ihre Nachbarn.
- Informieren Sie ggf. weitere Personen, die zum Beispiel nicht deutsch sprechen oder sich aus anderen Gründen nicht selbst über Hochwassergefahren informieren können.
- Legen Sie sich einen persönlichen Notfallplan an, in dem Sie wichtige Telefonnummer notieren und festhalten welche Schritte nacheinander zu tun sind.
- Bringen Sie wichtige Dokumente in Sicherheit und halten Sie Vorräte und Notgepäck bereit.
- Bereiten Sie sich rechtzeitig auf das Hochwasser vor und entfernen Sie Wertgegenstände aus den Kellerräumen und evtl. aus dem Erdgeschoss.
- Halten Sie mobile Abdichtungen wie Dammbalken, Sandsäcke oder Bretter bereit, um sie rechtzeitig an Fenstern und Türen anbringen zu können.
- Schließen Sie Absperreinrichtungen für Kanal und Gebäude, damit sich kein Wasser bis in die Keller- und Wohnräume zurück staut.
- Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein. Bringen Sie sich und andere in Sicherheit!
- Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom ggf. rechtzeitig und vollständig (Sicherungskasten) ab.
- Volllaufende Keller und Tiefgaragen können zu tödlichen Fallen werden. Dringt Wasser ein, müssen sofort höhere Stockwerke mit Fluchtmöglichkeiten nach draußen aufgesucht werden.
- Bereits wenige Zentimeter Wasser entwickeln Kräfte, die zum Beispiel das Öffnen einer Türe und damit die Flucht unmöglich machen.
- Durchwaten und durchfahren Sie keine überfluteten Straßen und Flächen.
- Achten Sie auf Anweisungen der Rettungskräfte und des Katastrophenschutzes.
- Organisieren Sie Nachbarschaftshilfe.
- Benachrichtigen Sie sofort die Feuerwehr, wenn Heizöl austritt.
- Vorsicht beim Betreten von überfluteten Kellern: Stromschläge sind möglich!
- Beseitigen Sie Wasser aus dem Keller mit einer (mobilen) Pumpe – aber beachten Sie: Durch hohen Grundwasserstand entsteht gerade nach dem Abpumpen Druck von außen auf das Gebäude, Schäden können entstehen! Warten Sie mit dem Pumpen also, bis der Grundwasserspiegel wieder gesunken ist.
- Lassen Sie elektrische Anlagen, Heizöltanks und ggf. auch die Baustatik von Fachleuten überprüfen.
- Nehmen Sie Kontakt mit Ihrer Versicherung auf. Dokumentieren Sie die Schäden gemäß den Vorgaben der Versicherung.
- Beschädigtes und unbrauchbares Inventar, Baustoffe und Schlamm müssen im Rahmen der Aufräumarbeiten fachgerecht entsorgt werden.
- Reflektieren Sie das Hochwasserereignis! Welche Maßnahmen sind notwendig, um die eigene Widerstandsfähigkeit zu verbessern und das verbleibende Risiko zu reduzieren? Ziehen Sie daraus Ihre Schlüsse für ein mögliches nächstes Hochwasserereignis.